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Änderung des Niedersächsischen Schulgesetzes

„Lernen in der Schule darf nicht durch den Distanzunterricht ersetzt werden“

Stiftung NiedersachsenMetall kritisiert geplante Änderung des Schulgesetzes 

Hannover, 30.10.2025. Die Stiftung NiedersachsenMetall kritisiert die Pläne des Kultusministeriums, den digitalen Distanzunterricht gesetzlich zu verankern. „Sobald die Schülerinnen und Schüler zu Hause unterrichtet werden, sinkt das Niveau insgesamt, und die Schwächsten bleiben auf der Strecke“, warnt Olaf Brandes, Geschäftsführer der Bildungsstiftung des Arbeitgeberverbandes NiedersachsenMetall. „Aus den Erfahrungen der Corona-Zeit sollte auch das Kultusministerium gelernt haben.“ 

Laut einer Untersuchung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) gaben Lehrkräfte an, dass 2021 mehr als 70 Prozent der Schüler ihre Lernziele im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit nicht erreicht hätten. Besonders betroffen waren Kinder und Jugendliche aus sozial schwächeren Familien. „Während Schülerinnen und Schüler aus bildungsnahen Haushalten meist über digitale Geräte und Unterstützung beim Lernen verfügten, mussten andere weitgehend auf sich allein gestellt lernen – ohne Laptops, stabile Internetverbindung oder elterliche Hilfe“, so Brandes. „Gerade diese Kinder hätten direkte und persönliche Unterstützung gebraucht.“

Deutliche Lernrückstände hätten sich insbesondere in den mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächern bemerkbar gemacht. Das habe auch die Wirtschaft zu spüren bekommen. Nach einer eigenen Umfrage des Arbeitgeberverbandes NiedersachsenMetall unter seinen Mitgliedsunternehmen stellte jedes dritte Unternehmen bei seinen Bewerbern Defizite in den MINT-Fächern fest. Vier von zehn Betrieben führten das auf die monatelangen Schulschließungen zurück. 

„Jugendliche brauchen die bestmögliche Schulbildung, damit ihnen die Chancen für ihre berufliche Zukunft nicht verbaut werden“, betont Brandes. „Die Verantwortung dafür darf der Staat nicht per Gesetz in den häuslichen Bereich und damit auf die Eltern abwälzen“, so Brandes. „Junge Menschen lernen am besten gemeinsam in der Schule, und die Politik ist gefordert, dafür die geeigneten Bedingungen zu schaffen. Priorität muss haben, dass das Kultusministerium für den Unterricht genügend Lehrkräfte und eine zeitgemäße Lernumgebung bereitstellt.“ 

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