Das Niedersachsen-Technikum ist ein echtes Erfolgsmodell. Im Jahr 2012 ins Leben gerufen, vermittelt es Abiturientinnen eine vertiefte Studien- und Berufsorientierung in den Ingenieurwissenschaften und Informatik. In vergangenen 12 Jahren haben 1002 junge Frauen an diesem Programm teilgenommen. 44 Unternehmen beteiligen sich daran. Bei der Startveranstaltung am Montag, 9. September 2024 wurden 64 Technikantinnen begrüßt. In den kommenden Monaten erwartet sie ein bezahltes Unternehmenspraktikum sowie ein Schnupperstudium an einer niedersächsischen Hochschule.
Was macht das Programm so erfolgreich? Die praxisnahen Einblicke ermöglichen den jungen Frauen positive Selbstwirksamkeitserfahrungen und machen Mut für das Ergreifen eines Berufs im MINT-Bereich. 9 von 10 Absolventinnen entscheiden sich nach den sechs Monaten für einen Beruf im MINT-Sektor. Davon wählen 8 ein Studium und eine in der Regel eine Ausbildung. Übrigens: Ein mathematisch- naturwissenschaftliches Fächerprofil in der Sekundarstufe 2 ist keine Voraussetzung für die Teilnahme, allein das Interesse zählt!
Ins Leben gerufen wurde dieses Programm von der Hochschule Osnabrück mit dem Ziel die Gleichstellung von Geschlechtern und die Chancengleichheit für Frauen zu erhöhen. Ein Anliegen, das das Land Niedersachsen sowie die Dr. Jürgen und Irmgard Ulderup Stiftung gerne fördern und das die Stiftung NiedersachsenMetall von Anfang an unterstützt.
Die berufliche Orientierung und Begleitung wirkten: Die Technikantinnen bilden Netzwerke und Freundschaften, erhalten einen ergänzenden oder sogar ganz neuen Einblick in den MINT-Sektor, können sicherer ihre Entscheidung des Studienfaches treffen und gewinnen an Selbstvertrauen als Frauen in Berufen, die vermeintlich den Männern vorbehalten sind.
"Das Niedersachen Technikum ist ein wichtiges Programm, um insbesondere junge Frauen für die MINT-Berufe zu begeistern. Berufliche Orientierung verläuft in hohem Maße über die Eltern und andere enge Bezugspersonen. MINT-Berufe benötigen eine höhere Bekanntheit, denn sie gehen weit über Mathematik und Physik hinaus. Es geht um Innovationsdenken, Kreativität und Teamfähigkeit - Ansatzpunkte, die für Mädchen und junge Frauen attraktiv sind. Zudem gibt es bei der Darstellung technischer Berufe auch noch Potenzial, was deren Attraktivität betrifft", erklärte Olaf Brandes, Geschäftsführer der Stiftung NiedersachsenMetall, bei der diesjährigen Eröffnungsveranstaltung. Mit dem Wunsch, dass das Niedersachsen-Technikum noch bekannter wird oder dass sich gar eine bundesweite Initiative bildet, beendete Brandes sein Grußwort: "Mehr Technikantinnen - der Bedarf in Wirtschaft und Wisesnschaften ist da."
Fotos: © Moritz Küstner | Niedersachsen-Technikum.