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Bildungskongress „KI macht Schule. Lernen und Lehren mit Künstlicher Intelligenz"

Unsere Keyspeaker vom Bildungskongress 2025

Mehr als 200 Gäste diskutierten über Künstliche Intelligenz in Schule 

Lehrkräfte, Ausbildungsverantwortliche und Bildungsexperten folgten der Einladung der Stiftung NiedersachsenMetall und des Arbeitgeberverbands NiedersachsenMetall zum Bildungskongress „KI macht Schule. Lernen und Lehren mit Künstlicher Intelligenz“ im Alten Rathaus Hannover. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie Künstliche Intelligenz (KI) nachhaltig in den Schulunterricht integriert werden kann. Hauptgeschäftsführer Dr. Volker Schmidt betonte die Bedeutung des Themas: „Niedersachsen soll nicht Schlusslicht sein, sondern Vorreiter – für die Bildung unserer Schülerinnen und Schüler und damit für die Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit unseres Wirtschaftsstandortes, auch im internationalen Wettbewerb.“ Er forderte die Landesregierung auf, die Einführung von KI in den Schulen entschlossen voranzutreiben.

"Noch in diesem Jahr pilotieren wir eine 'KI für Schule'", gab Kultusministerin Julia Willie Hamburg bekannt. Silke Müller appellierte in Ihrem Impulsreferat für ein Ablegen der Haltung bloß nichts verändern zu wollen: "Wir brauchen eine Änderung im Kopf und ein Bewusstsein dafür, auf welche Zukunft wir unsere Kinder vorbereiten müssen."

In der anschließenden Diskussionsrunde tauschten sich Kultusministerin Julia Willie Hamburg, Schulleiterin und Digitalbotschafterin Silke Müller und der bildungspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion Christian Fühner über die Chancen und Herausforderungen von KI im Schulalltag aus. Fühner bestätigte, dass der begonnene Weg der Kultusministerin richtig sei und warb dafür, erfahrene und externe Player auf dem Gebiet der KI, zum Beispiel aus der Wirtschaft, auch in der Schule einzusetzen. "KI ist eine große Chance und muss allen zugänglich gemacht werden. Nicht alle Schülerinnen und Schüler haben Zugriff darauf", mahnte Fühner. Im Bereich der Lehrkräftefortbildung ist Niedersachsen mit den Bildungsangeboten des NLQ (Niedersächsisches Landesinstitut für schulische Qualitätsentwicklung) schnell vorangegangen und nimmt im bundesweiten Vergleich einen vorderen Platz ein, erklärte Julia Willie Hamburg. In weitere Selbstlernangebote für Lehrkräfte wird investiert. Im Verlauf des bildungspolitischen Talks beschrieb Silke Müller ihre Vision von Schulunterricht in der Zukunft: "Wir brauchen nicht mehr Lehrpläne, sondern Kompetenzpläne". Einig waren sich alle drei Teilnehmenden darin, dass die Verantwortung zum Umgang mit Künstlicher Intelligenz nicht alleine den Schülerinnen und Schülern überlassen werden darf.

Im zweiten Teil der Veranstaltung erklärte Prof. Dr. Nils Pancratz von der Universität Hildesheim die wissenschaftliche Betrachtungsweise der Informatikdidaktik. Anhand anschaulicher Beispiele stellte er dar, auf welcher mathematischen Grundlage KI-Systeme Vorhersagen treffen und welche Rolle diese Vorhersage-Systeme im Schulunterricht spielen können. Praxisnahe Einblicke gaben die Lehrkräfte Christian Fischer und Dr. Daniel Milch, die bereits KI-Anwendungen im Unterricht einsetzen. Wie verändert sich die Rolle der Lehrkraft durch KI? "Wir Lehrkräfte werden von Wissensvermittlern zu Kompetenzvermittlern", erklärte Dr. Daniel Milch vom Gymnasium Limmer (Hannover) und betonte wie wichtig, die Weiterbildung von seinen Kolleginnen und Kollegen sei, um den Schülerinnen und Schülern eine Hilfe in ihren Lernprozessen zu sein. Für seinen Kollegen Christian Fischer vom Gymnasium Schillerschule (Hannover) liegt ein Vorteil u. a. beim Einsatz von KI darin, dass die geforderte und zeitintensive Binnendifferenzierung viel praktikabler wird. Schülerinnen und Schülern müssten jetzt gestärkt werden, gute und richtige Fragen an die KI zu stellen.

Mit Blick auf die Bildungspolitik forderte Geschäftsführer Olaf Brandes von der Stiftung NiedersachsenMetall konkrete Maßnahmen: „Wir brauchen ein Konzept für zu vermittelnde Unterrichtsinhalte und neue Strukturen der Aus- und Weiterbildung von Lehrkräften". Außerdem ist ein genauer Fahrplan notwendig. Zudem muss das Land den Lehrkräften einen KI-Assistenten zur Verfügung stellen, den sie ohne bürokratischen Aufwand nutzen können. Während ChatGPT bereits auf vielen Handys der Schülerschaft installiert ist und die Lehrkräfte den kritisch-reflektierten Umgang damit vermittelten, ist von Seiten des Kultusministeriums bisher zu wenig Unterstützung wahrzunehmen. „Wir brauchen hier ein höheres Tempo“, so Brandes. Die Stiftung NiedersachsenMetall wird sich weiter für eine zukunftsorientierte Bildungspolitik einsetzen, um Niedersachsen im Bereich KI-Bildung an die Spitze zu bringen.

Pressemitteilung zum Bildungskongress 2025

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