Ein Thema, das unter den Nägeln brennt
Wie aktuell das Thema „Sucht in der Ausbildung“ ist, hat das Team der Stiftung NiedersachsenMetall im Vorfeld durch viele Gespräche mit Ausbildenden erfahren. Carsten Theile (DROBS Hannover) stellte in seinem Vortrag: „Früh erkennen –wirksam handeln. Sucht in der Ausbildung“ nicht nur unterschiedliche Suchtformen vor. Deutlich wurde auch: „Sucht ist ein viel größeres Thema als Opiate, Alkohol und Co.“
Verhaltensbedingte Süchte, wie Spielsucht und der Umgang mit Medien spielen eine immer größere Rolle. Grundbedürfnisse wie Anerkennung, Zugehörigkeit werden vermeintlich durch den Konsum befriedigt. Theile stellte verschiedene Handlungsmöglichkeiten für Betriebe vor: Fürsorgegespräche, Klärungsgespräche und den Stufenplan, der konkrete Handlungsschritte festlegt. “Wichtig ist, reagieren Sie schnell und zeitnah“, appellierte er an die Anwesenden.
Die Alstom Transport Deutschland GmbH in Salzgitter hat hierzu sogar eine Betriebsvereinbarung geschlossen. Christian Peter, Ausbildungsleiter, stellte die Präventionsmaßnahmen des Unternehmens vor, die alle Azubis im 1. Lehrjahr durchlaufen: Besuch durch die Polizei zur Suchtprävention; Besuch einer Suchtklinik und Gespräche der Azubis mit Betroffenen sind nur zwei Bausteine. Nane Seifert, Auszubildende im 1. Lehrjahr, berichtete, wie beeindruckend diese Maßnahmen für die Azubis sind- die Selbstreflexion wird angestoßen. „Jeder von uns hat sich gefragt, habe ich das auch schon einmal gemacht?“ Christian Peter dazu: „Wenn die Eindrücke bei den Azubis nachhaltig wirken, dann haben wir alles richtig gemacht.“ Und wenn doch Handlungsbedarf besteht, bleibt das Unternehmen am Ball: „Bis der Mitarbeiter gesund ist oder, bis der Mitarbeiter gesund ist“. Für Ausbildende ist es entscheidend auf die Auffälligkeiten einzugehen und auf diese hinzuweisen. Hierzu passt auch der Appell von Elke Kirstein, Suchtbeauftragte der Alstom Transport Deutschland GmbH in Salzgitter: „Hinschauen, nicht wegschauen“.
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